Home-Schooling

In Quarantäne und trotzdem dabei
Vom 2. bis 11. September 2020 mussten die ersten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer der GSW eine Quarantänezeit zu Hause verbringen, die vom Gesundheitsamt angeordnet worden war. Die beiden betroffenen Kollegen setzen ihren Unterricht in digitaler Form fort.
So erhielten die Klassen, die in der Schule waren, über die Plattform TEAMS in ihrem jeweiligen Team Aufgaben, die ihre Lehrer eingestellt hatten. Die Aufgaben konnten in der regulären Unterrichtsstunde gelöst und die Ergebnisse direkt wieder auf der Plattform TEAMS hochgeladen werden. Um zu gewährleisten, dass die jeweilige Schülergruppe Zugang zum Internet hatte und somit TEAMS nutzen konnte, durften die Klassensprecherinnen bzw. Klassensprecher im Sekretariat mobile WLAN-Router ausleihen, im Klassenraum installieren und ihren Mitschülerinnen und Mitschülern einen Zugangscode mitteilen. So konnte jeder mit dem eigenen Smartphone mit dem Lehrer kommunizieren.

Der Lehrer konnte die Abgabezeiten der Aufgaben flexibel handhaben und zu jeder Unterrichtsstunde eine neue Aufgabe einstellen. Ähnlich wie im Präsenzunterricht erhielten die Lernenden ein Feedback ihrer Arbeit im Team, wechselnde einzelne Schülerinnen und Schüler bekamen jeweils ein individuelles Feedback. Für Fragen konnten die Klassen die Chatfunktion bei Teams nutzen.
Einigen Kursen führten sogar mittels WLAN-Router und eigenem mobilen Endgerät eine Videokon-ferenz mit einer betroffenen Lehrkraft. So konnten die Kursmitglieder ihren Lehrer sehen und hören, der seinen Unterricht von zu Hause durchführte. Für beide Seiten war dies die beste Möglichkeit, Unterricht mit einem Lehrer in Quarantäne durchzuführen, obwohl die noch nicht ausgefeilte Akustik und der kleine Bildschirm des Schülerendgeräts verbesserungswürdig sind. Die Kommunikation war nur bei absoluter Stille im Klassenraum möglich. Dennoch konnten Fragen der Lern-gruppe beantwortet und sogar neue Inhalte vermittelt werden. Bede Seiten empfanden dies als sehr bereichernd.
Die Kurse, die mit den Kollegen zu Hause waren, verabredeten sich mit ihren Lehrern zu Videokon-ferenzen, an denen alle Schülerinnen und Schüler zur regulären Unterrichtszeit teilnehmen konn-ten. Über TEAMS wurde der Unterricht ähnlich wie im Klassenraum fortgesetzt. Durch die Melde- und die Chatfunktion konnte der Lehrer einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Wort erteilen bzw. individuelle Fragen beantworten. Zum Erklären wurden Bildschirme geteilt und Er-gebnisse nachvollzogen. Auch diese Form des Unterrichts wurde von Schüler- und Lehrerseite den Umständen entsprechend als gewinnbringend beurteilt.
Für die betroffenen Schülerinnen und Schüler in Quarantäne war die Situation zwar neu, aber nicht fremd. Wer bereits vor den Sommerferien rege am digitalen Unterricht teilgenommen hatte, empfand die Plattform TEAMS als enorme Erleichterung, zum einen, weil es keine Verwirrung mehr durch verschiedene Kommunikationswege gab, zum anderen, weil die Plattform viele verschiedene Wege der Kommunikation ermöglicht und sogar auf dem Smartphone per App nutzbar ist. Vor allem Benachrichtigen per App und die Kalenderfunktion wurden aktiv genutzt. Zu Hause sei allerdings die Konzentration erschwert. Auf Fragen an Lehrerinnen und Lehrer, die sich im Unterricht in der Schule befanden, kamen Antworten oft erst spät, so dass sich die Fragenden bei erhaltener Antwort wieder neu in die Materie hineindenken mussten. Dies sei im Präsenzunterricht sehr viel leichter.
Einige Kolleginnen und Kollegen ermöglichten die Teilnahme am Präsenzunterricht, indem sie das Smartboard für die Daheimgebliebenen spiegelten oder mittels W-LAN-Router und Laptop eine Li-ve-Schalte des Unterrichts zu denjenigen, die sich in Quarantäne befanden, ermöglichten. Auch diese Varianten kamen gut an, wobei die Qualität der Akustik aus den oben genannten Gründen ebenfalls zu verbessern sei. Andere boten Videokonferenzen am Nachmittag als Fragestunden an. Allein mit Arbeitsblättern und den Büchern war die Erarbeitung neuer Inhalte schwer. Beispielauf-gaben mit Lösungen seien für ein Selbststudium nötig. Einfach sei es jedoch gewesen, dass auch Mitschülerinnen und Mitschüler per TEAMS schnell auf Fragen antworten konnten und ein Foto des Tafelanschriebs senden durften.
Diejenigen, die in Quarantäne waren, sind sich einig: Der Präsenzunterricht ist auf jeden Fall moti-vierender, da man zu Hause weniger mitbekommt. Man muss mehr lernen, um auf den gleichen Stand zu kommen wie diejenigen, die im Präsenzunterricht sind.
Die Schülerinnen und Schüler konnten ihrer Quarantänezeit aber auch etwas Gutes abgewinnen. So sei die Hemmschwelle, Lehrerinnen und Lehrern zu schreiben, Fragen zu stellen und auch halbrichtige Lösungen abzugeben, gesunken. Durch TEAMS sei es im individuellen Chat leicht möglich, Kontakt aufzunehmen.
Die Umstellung auf die einheitliche, multifunktionale Kommunikationsplattform hat sich insbesondere für den Fern-Unterricht bewährt. Die Anschaffung mobiler WLAN-Router erleichterte den be-troffenen Klassen, Kursen und Lehrerinnen und Lehrern den Austausch. Um die Vernetzung aller Beteiligten der Schulgemeinschaft noch mehr zu erleichtern und die Qualität der Kommunikation zu verbessern, sind weitere Anschaffungen und Maßnahmen geplant. Die GSW ist auf einem gu-ten digitalen Weg und wünscht allen Betroffenen, die sich seit dem 21.09.20 in Quarantäne befin-den, Durchhaltevermögen und erfolgreiches Arbeiten.