Was ist Online-Marketing?

Expertin erklärt die Arbeitsinhalte einer Media-Marketing-Agentur 

Veronique Wadin, Abiturientin unserer Schule 2017 und Absolventin des dualen Studiums mit dem Abschluss Bachelor of Arts – Dienstleistungsmarketing, arbeitet seit zwei Jahren in Frankfurt bei dentsu, einer weltweit tätigen, japanischen Media-Marketing-Agentur. Sie ist sehr zufrieden, in einem jungen, multikulturellen, offenen, kommunikativen Team, welches zudem leistungsbereit ist und Zahlenverständnis mitbringt, arbeiten zu dürfen. Das Studium sei ihr aufgrund ihrer schulischen Vorkenntnisse aus dem BWL-Unterricht leichtgefallen. Am 10.07.2023 berichtete sie dem Leistungskurs BWL/RW 4 der Jahrgangsstufe 12 von ihren beruflichen Aufgaben. Die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses hatten sich im Vorfeld im Online-Unterricht mit dem Thema Kommunikationspolitik beschäftigt, das Online-Marketing kennengelernt und Fragen formuliert.

Die Expertin berichtete, dass die Kunden einer Media-Marketing-Agentur sehr unterschiedlichen Branchen angehörten und ihre komplette Werbekampagne mit dentsu durchführten. Die Aufgabe von dentsu sei es, diese zu planen. Es sei zu entscheiden, wo welche Werbung mit dem zur Verfügung stehenden Kundenbudget geschaltet werden könne. Das digitale Marketing beschränke sich dabei auf die Darstellung an einem Desktop oder mobilen Endgerät oder durch Streaming-Dienste. Des Weiteren gäbe es TV-, Print-, Audio- (z.B. zwischen Podcasts) und Out-of-home-Werbung. Veroniques Aufgabe sei es, mit Vermarktern in Kontakt zu treten und Werbeplätze einzukaufen. Vermarkter seien Unternehmen, die z.B. große digitale Schautafeln an Bahnhöfen besäßen. Mit ihnen müsse der Preis, der Ort und die Dauer einer Werbeschaltung verhandelt werden. Während des Vortrags stellten die Schülerinnen und Schüler immer wieder Fragen und nannten Beispiele aus ihrer eigenen Lebenswelt. 

Ergebnisse entstünden – laut Veronique - durch ein Briefing des Kunden, der das Budget, die Laufzeit, die Zielgruppe, die Werbeformate und Internetseiten, auf denen die Werbung geschaltet werden soll, vorgäbe. Nachdem das Ziel der Kampagne festgelegt sei, ginge es in die Planung und Beratung durch dentsu. Die Sinnhaftigkeit und die Budgetierung würden überprüft. Dazu gehöre, die Zielgruppe zu hinterfragen, Teilziele zu benennen (z.B. Aufmerksamkeit erregen, Interaktion ermöglichen), passende Werbeformate (z.B. als Banner auf einer Internetseite am linken Rand) auszuwählen und zu prüfen, ob das vorgegebene Budget für die gewünschten Maßnahmen ausreicht. Daraufhin müssten vom Einkauf Angebote eingeholt und Werbemittel gebucht werden. Die Gestaltung der Werbung sei jedoch keine Aufgabe der Media-Marketing-Agentur, die sich lediglich um die Vermarktung der Werbung kümmere. Die Möglichkeiten des Online-Marketing seien Werbung auf Social Media-Seiten, im Suchmaschinenbereich und im Metaverse, einer digitalen, dreidimensionalen Erlebniswelt, in der z.B. ein Avatar ein Geschäft virtuell betrete um einzukaufen. Im Anschluss an die Kampagne müssten die Ergebnisse für den Kunden veranschaulicht werden. Dafür würden KPIs (Key-Performance-Indicator) genutzt. Diese Leistungszahlen gäben z.B. Aufschluss über die Anzahl der Likes, der Clicks und die Dauer der Ansicht eines Spots durch Internetnutzerinnen und -nutzer. Die Auswertung der Zahlen in Excel zeige den Erfolg einer Kampagne. Allgemein seien Verbraucherinnen und Verbraucher in der Vorweihnachtszeit sehr viel offener für Werbung als im Sommer, so dass sich dies auch auf die Auftragslage auswirke. 

Der Kurs war besonders begeistert von der freien Arbeitsweise in der Agentur. So kann sich Veronique aussuchen, wann sie arbeitet und Pausen einlegt und von wo aus sie arbeitet. Am Ende ermunterte sie den Kurs, sich frühzeitig für eine Ausbildung oder ein duales Studium zu bewerben, um den Wunschplatz zu erhalten, auch wenn die Arbeitsmarktlage aufgrund des Fachkräftemangels vorteilhaft für junge Menschen sei. 

Der Leistungskurs bedankt sich bei Veronique Wadin für ihre zugänglichen Erklärungen und der Bereitschaft ihre alte Schule immer wieder zu besuchen. 

Barbara Strupp, Fachlehrerin