Histotainment an der GSW
„Einigkeit und Recht und Freiheit – Die Revolution von 1848/49“
Am 21. Januar 2025 verwandelte sich die Gustav-Stresemann-Wirtschaftsschule in die Bühne eines außergewöhnlichen Theatererlebnisses: Der „Histotainer“ Tino Leo, ein ehemaliger Schüler der GSW, präsentierte sein mitreißendes Ein-Personen-Stück „Einigkeit und Recht und Freiheit – Die Revolution von 1848/49“. Vor den Gemeinschaftskundekursen der Jahrgangsstufe 12 nahm er die Schülerinnen und Schüler mit auf eine Zeitreise in eine der prägendsten Epochen der deutschen Geschichte. In nur 45 Minuten spannte Tino Leo den Bogen über vier Jahrzehnte deutscher Geschichte – vom Wiener Kongress über das Wartburgfest und das Hambacher Fest bis hin zur Revolution von 1848/49.
Mit einer beeindruckenden Darbietung und minimalem Requisiteneinsatz schlüpfte er in Sekundenschnelle in die unterschiedlichsten Rollen: Von Adam von Itzstein über Friedrich Hecker bis zu Fürst Metternich und Friedrich Wilhelm IV. ließ er historische Figuren lebendig werden. Wechselnde Dialekte, Lieder und ein ausdrucksstarker Körpereinsatz zogen das Publikum in seinen Bann und ließen die Ereignisse dieser bewegten Zeit förmlich greifbar werden. Besonders fesselnd war, wie Tino Leo die Spannungen dieser Epoche erlebbar machte: von geheimen Zusammenkünften in Turnvereinen und auf Familienfeiern bis zum Scheitern der Revolution. Die Forderungen nach Freiheit, einer Verfassung und weniger Fürstenherrschaft wurden für die Schülerinnen und Schüler spürbar nachvollziehbar.
Mit den Worten „Was hier begann, ist nicht mehr rückgängig zu machen“ schloss Tino Leo sein Stück und erinnerte eindringlich daran, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Dieser Satz hallte lange nach und machte deutlich, dass die Verantwortung, demokratische Werte zu bewahren, auch heute bei jeder und jedem Einzelnen liegt. Eine Schülerin fasste ihre Eindrücke treffend zusammen: „Geschichte auf diese Weise zu erleben, hat mir geholfen, Theorie und Praxis zu verbinden und die Bedeutung von Freiheit und Mitbestimmung besser zu verstehen.“
Nach der Aufführung bot sich den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, mit Tino Leo ins Gespräch zu kommen. Dabei erhielten sie Einblicke in den kreativen Entstehungsprozess seines Stücks – von der ersten Recherche bis zur finalen Inszenierung – und konnten sowohl Fragen zu den historischen Ereignissen als auch zu seinem Leben als Schauspieler und Leiter der Schauspielschule Mainz stellen.
Die GSW bedankt sich herzlich bei Tino Leo für diese außergewöhnliche Darbietung, bei der Fachschaft Gemeinschaftskunde für die Organisation sowie bei der Landeszentrale für politische Bildung für die finanzielle Unterstützung. Die Aufführung war nicht nur eine perfekte Ergänzung zum Gemeinschaftskundeunterricht, sondern hinterließ einen nachhaltigen Eindruck und weckte auf eindrucksvolle Weise das Interesse für Geschichte.
Wir freuen uns darauf, Tino Leo künftig erneut an der GSW begrüßen zu dürfen und hoffen, weiterhin Veranstaltungen zu realisieren, die Geschichte so lebendig und inspirierend vermitteln.
Kiran Cheema, Fachlehrerin